Samstag, 14. Mai 2016

Der Mythos vom sauberen deutschen Trinkwasser

Der Mythos vom sauberen deutschen Trinkwasser ist in den Köpfen der Deutschen fest verankert. Große Teile der Bevölkerung glauben bis heute das ihr Leitungswasser sauber und unschädlich ist obwohl die Berichterstattung in den Medien ein völlig anderes Bild darstellt.

Doch die Realität sieht anders aus. Deutsches Trinkwasser enthält fast allerorts giftige Bestandteile wie PFT, eine Vielzahl von Medikamenten, Schmerzmittel und Hormone und sogar Radioaktive Stoffe wie Kontrastmittel aus Krankenhäusern die von den Patienten ausgeschieden werden.

Beispiel Duisburg: seit 2007 ist bekannt dass das Trink- und Grundwasser in Duisburg stark PFT verseucht ist. Verursacher ist der Düsseldorfer Flughafen und die Flughafenfeuerwehr die mit ihrem Löschschaum enorme Mengen dieses nicht abbaubaren Stoffes in den Umweltkreislauf gebracht hat.
In der WAZ war schon 2013 zu lesen:

PFT-verseuchtes Grundwasser bedroht Duisburger Trinkwasser

Die PFT-Verseuchung des Düsseldorfer Grundwassers bedroht das Trinkwasser der Nachbarstadt Duisburg. Der Brunnen Kaiserswerth, dessen Wasser pro Jahr rund ein Viertel des Duisburger Südens versorgt, ist bereits seit Jahren mit der als krebserregend geltenden Chemikalie belastet. Das belegen Untersuchungsergebnisse, die der WAZ vorliegen.

Danach wird das gifthaltige Wasser seit 2008 regelmäßig mit Wasser aus drei unbelasteten Brunnen gemischt. Nach Verdünnung und Aufbereitung fließt es aus dem Hahn. Abnehmer des Gemisches sind rund 255 000 Menschen in Duisburg.

„Durch die Mischung“ mit anderem Wasser sei „eine Gefährdung beim Trinkwassergebrauch“ derzeit „nicht gegeben“, erklärt die Stadt Düsseldorf offiziell. Rund 3,8 Millionen Kubikmeter PFT-belasteten Trinkwassers entnehmen die Stadtwerke Duisburg jährlich dem Brunnen in Kaiserswerth. Intern laufen Überlegungen, die Quelle vorübergehend vom Netz zu nehmen. Dies sei „eine Option“, hieß es gestern aus Kreisen des Umweltministeriums und der Stadt Düsseldorf.

Angst vor der extremen Giftwelle

Die Behörden wissen: Die Welle mit den größten PFT-Verseuchungen rollt erst noch auf den Brunnen zu. Sie spült extreme Giftbelastungen heran, die das Trinkwasser zwangsläufig beeinträchtigen müssten. […]

 

Die enorme Belastung des Wassers mit diesen giftigen Tensiden gleicht einem biologischen Supergau. Das Problem ist seit 2007 bekannt und 2013 wurde noch darüber diskutiert die betroffenen vom Netz zu nehmen.

Im gleichen WAZ Artikel sagen Experten:

Seit diese Zeitung am Samstag das tatsächliche Ausmaß des PFT-Problems in Düsseldorf offenlegte, jagt eine Krisenrunde die nächste. Die Rufe nach einschneidenden Maßnahmen werden lauter. „Den Brunnen vorübergehend vom Netz zu nehmen, das wäre ein guter Schlachtplan“, sagte bereits am Wochenende ein hochrangiges Mitglied einer Umweltbehörde. „Man muss das überlegen.“

Es ist keine Einzelmeinung. Experten sind sich einig: Die immer breitere PFT-Front, deren Giftzentrum noch unter der B 8n liegt und die – von Südost nach Nordwest – erst die Seen, später die Siedlungen durchströmt – sie kann unmöglich als Trinkwasser-Quelle dienen. Die nachgewiesene Giftspitze von 57 000 Nanogramm PFT pro Liter Wasser erschreckt nicht nur NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne), der solch „extreme Werte“ nicht kannte. Sie stellt auch die Trinkwasseraufbereitung vor kaum lösbare Probleme.

„So viel sauberes Wasser kann man gar nicht beschaffen, wie man da untermischen müsste“, sagte gestern ein ausgewiesener Fachmann, der die Grenzen der Aufbereitung kennt. Duisburg verfüge eben nicht über das Mülheimer Verfahren, das als Primus in der Branche gilt. Auch nicht über eine hochwertige Aufbereitung, wie sie in Düsseldorf laufe. Ehe die Kaiserswerther Quelle mit dramatischen PFT-Mengen volllaufe, solle sie gekappt werden – „als kalkulierter Teil eines Sanierungsplans“. Das schaffe „die nötige Luft für Sanierungsmaßnahmen“, heißt es. Und: Fehlendes Wasser könne aus dem Rhein gezogen werden, dessen Uferfiltrat ohnehin im Duisburger Trinkwasser-Mix vertreten ist.

Der Anteil an Rheinuferfiltrat steigt dementsprechend stark an obwohl die Belastung dieser Quelle ebenfalls bekannt ist. Frontal 21 hat schon vor einiger Zeit über die Starken verunreinigungen berichtet. Eine vollständige entfernung aller enthaltenen Giftstoffe halten Experten derzeit für fast unmöglich.

Das Diclofenac-Problem des deutschen Trinkwassers

Sogar modernste Kläranlagen sind überfordert, warnen die Wasserversorger. Sie bekommen die Chemikalien nicht mehr aus dem Trinkwasser. Schuld sind Waschmittel, Kosmetik – und vor allem Medikamente.

Remmel verschärft den Ton

Remmel verschärft den Ton und fordert den Sanierungsstart. „Hier muss dringend gegengesteuert werden“, sagte der Minister gestern. Eine unkontrollierte Ausbreitung der PFT-Verseuchung, die sich aktuell über 8,5 Quadratkilometer erstreckt, sei „nicht hinnehmbar“. Die Landesregierung pumpe bereits Geld in „die Entwicklung einer geeigneten Sanierungstechnik“, die derzeit erprobt werde. Jetzt gehe es darum, die Verursacher der Verseuchung „möglichst schnell“ zur Kasse zu bitten. Der Flughafen müsse weitere Gifteinträge in Boden und Grundwasser „zügig unterbinden“. Und die verursachten Schäden beseitigen.

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„Ein extremes Gefahrenpotenzial für die Wasserversorgung“ erkennt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) durch die PFT-Belastung im Düsseldorfer Norden. Dies sei „ein Skandal, den die Chemie-Industrie zu verantworten hat“, sagt ein Sprecher. „Dass im Falle Düsseldorf immer noch mit der Sanierung gezögert wird“, sei „mehr als bedauerlich“.

Die Risiken durchs Schwimmen im PFT-verseuchten Wasser des Lambertus-See seien „schwer einzuschätzen“. „Eine unmittelbare Gefahr gibt es sicher nicht, aber wohlfühlen würde ich mich in dem Wasser auch nicht mehr“, sagt der Sprecher. Die Giftmengen im See liegen seit Jahren 20- bis 35-fach über dem Grenzwert der langfristigen Trinkwasservorsorge.

 

 

Die radioaktive Belastung ist den wenigsten bekannt. Der Hinweis:“ Für die Zubereitung von Babynahrung geeignet.“ sagt zum beispiel aus, das der Strahlenwert Grenzwerte nicht überschreitet die vom Leitungswasser meist um ein vielfaches überschritten werden.  Warum Erwachsene diese Belastung ihr Leben lang ohne gesundheitliche Folgen konsumieren können sollen  können bleibt rätselhaft.

 

 

 

 

 




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