Samstag, 24. September 2016

„Zeichen stehen auf Krieg“ – USA und Südkorea simulieren Angriff auf nordkoreanische Nuklearanlagen — RT Deutsch

Südkoreanische Luftstreitkräfte schauen auf ein E-3 Sentry AWACS, US-Luftwaffenbasis in Osan, Südkoera.

Südkoreanische Luftstreitkräfte schauen auf ein E-3 Sentry AWACS, US-Luftwaffenbasis in Osan, Südkoera.
Nach zwei Atomwaffentests Nordkoreas in diesem Jahr stehen die Zeichen in der Region auf Konfrontation und Krieg. Südkorea und Japan rüsten auf und verlassen sich auf die Hilfe der USA. Ein realer Angriff auf nordkoreanische Nuklearanlage hätte aber auch für Südkorea dramatische Folgen.

von Olga Banach

Zwischen dem 3. und 21. Oktober werden die USA und Südkorea in Alaska einen Angriff auf Nordkorea simulieren. Hierbei sollen F-15K Jagdflugzeuge und Bunker zerstörende Waffen (GBY-31) zum Einsatz kommen. Fiktives Ziel ist die nordkoreanische Nuklearanlage Yongbyon. Die Anlage liegt 90 km von Pjöngjang entfernt und ist der Lieferant für das Plutonium, das die Demokratische Volksrepublik für ihr Nuklearwaffenprogramm benötigt. Experten sind der Ansicht, dass die Anlage in der Lage ist, jedes Jahr das erforderliche Plutonium für eine Atombombe herzustellen.

Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll die Übung eine Reaktion auf einen möglichen Raketenangriff aus Nordkorea simulieren. Sie zählt zu den amerikanischen „Red-Flag-Übungen“, die die USA alljährlich zusammen mit ihren Verbündeten abhält. Die Übung ist eine Antwort auf einen der jüngsten Atomwaffentests Nordkoreas, derer Pjöngjang in diesem Jahr bereits zwei abgehalten hat.

Der Flugzeuträger USS George Washington auf der US-Militärbasis Osan, Südkorea.

Der Flugzeuträger USS George Washington auf der US-Militärbasis Osan, Südkorea.

Es ist jedoch zweifelhaft, ob eine Bombardierung der Nuklearanlage möglich ist, da die Schäden durch eine nukleare Katastrophe viel zu schwer wiegen würden. Daher wird auch die Zerstörung möglicher anderer Ziele in Nordkoreageprobt.

Der letzte Krieg zwischen dem Norden und dem Süden Koreas dauerte drei Jahre an, von 1950 bis 1953. Die genaue Zahl der gefallenen Soldaten ist bis heute ungeklärt und schwankt zwischen 2,5 und fünf Millionen Menschen. Damals unterstützten 21 UN-Nationen den Süden, die Sowjetunion und China den Norden. Der Krieg ereignete sich kurz nach der Aufspaltung in Nord und Süd, die 1948 stattfand.

Eine Air Force B-1 startet zu einem Kampfeinsatz, January 2002, im Rahmen der

Nordkorea begann mit der nuklearen Aufrüstung, nachdem der ehemalige US-amerikanische Präsident George W. Bush es zum Teil der „Achse des Bösen“ erklärte. Nach den jüngsten Atomwaffentests drohten die USA mit erneuten Sanktionen, die aber von der Regierung in Pjöngjang nicht ernstgenommen wurden. Zudem verwiesen die Nordkoreaner auf ihr Recht auf Selbstverteidigung.

Im Jahr 2003 fanden zuletzt „Sechs-Parteien-Gespräche“ zwischen Nordkorea, Südkorea, Japan, China, Russland und den USA statt. Ziel war damals ein nuklearwaffenfreies Korea. Die Verhandlungen blieben ohne Ergebnis und wurden letztendlich eingestellt. Nach dem Tod des nordkoreanischen Staats- und Parteichefs Kim Jong Il im Jahre 2012 verkündete die Regierung die Einstellung von Atomwaffentests, des Anreicherns von Uran und den Stopp von Langstreckentests von Raketen gegen Hilfsgüterlieferungen aus den USA.

Ein Raketentest im Folgejahr führte allerdings zu neuerlichen Spannungen mit den USA. Nordkorea erklärte dasAbkommen in weiterer Folge für ungültig. Im Herbst 2015 ließ das isolierte Land verlauten, dass es seine Nuklearanlagen verbessern und ausbauen wolle.

Der Sprecher des amerikanischen Pazifikkommandos (PACOM), Joseph Boivin, erklärte nach dem jüngsten nordkoreanischen Atomwaffentest:

Vollkommen veraltet: Ein B-2-Bomber wirft eine B61-11 Bombe zu Übungszwecken ab, Whiteman Air Force Base, Missouri, 1998.

Unsere Verbundenheit mit unseren Verbündeten, einschließlich Südkorea und Japan, ist angesichts der Bedrohungslage sicher. Wir sind bereit, uns selbst und unsere Alliierten gegen einen Angriff und eine Provokation zu verteidigen.“ Für die USA selbst sah er keine Gefahr.

Die militärische Präsenz der Amerikaner in Südkorea trifft jedoch nicht nur auf Zuspruch aufseiten der Bevölkerung. Im August ließen sich Anwohner im südkoreanischen Seongju aus Protest die Haare abrasieren, um ihrer Ablehnung der Stationierung eines amerikanischen THAAD-Systems zur Raketenabwehr in ihrer Heimat Gehör zu verschaffen.

Die Sorge bezüglich der Schlagkraft Nordkoreas hat auch in Japan zu einer Aufrüstung geführt. Das bestehende Raketenabwehrsystem soll bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 verbessert werden. Japan ist das einzige Land weltweit, welches die Folgen einer Atombombe zu spüren bekommen hat.

Die modernen Atomwaffen aber sind keinesfalls mit „Little Boy“ und „Fat Man“ vergleichbar, wie die Amerikaner die Bomben nannten, die Hiroshima und Nagasaki verwüsteten. Die Ausmaße eines heutigen Nuklearangriffs wären nicht absehbar. Ebenso unvorstellbar ist aber auch die Bombardierung einer Nuklearanlage.

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