Ich bin, das sei bereits vorneweg gesagt, bezüglich der Terroranschläge vom 11. September 2001 ein Vertreter der offiziellen Version, ein „Outside-Job-Theoretiker“, wenn man so will. Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich es aber immer abgelehnt, das andere Lager – also die Inside-Job-Theoretiker – zu diffamieren und zu stigmatisieren. Zwar halte ich deren These von einer False-Flag-Aktion der US-Regierung also nicht für wissenschaftlich bewiesen – und Wissenschaft ist nun einmal das ausgefeilteste Mittel zur Erkenntnis, was uns Menschen zur Verfügung steht -, aber die Verwendung solcher Wörter wie „Verschwörungstheoretiker“, „Aluhut“ oder „Wahnwichtel“ halte ich sowohl für ordinär-primitiv als auch für journalistisch gesehen unter aller Sau. Was die Frage angeht, wer nun am 11. September für den Zusammensturz des World Trade Centers verantwortlich war, hat also meiner Ansicht nur einer das letzte Wort: die Wissenschaft.
Und gerade was diesen wissenschaftlichen Diskurs um 9/11 angeht kommt derzeit wieder frischer Wind in die ganze Debatte zwischen Anhängern der offiziellen Outside-Job-Theorie und der inoffiziellen Inside-Job-These. Das Internet-Portal grenzwissenschaft-aktuell berichtet heute, 05.09.2016, von dem Artikel eines vierköpfigen Autorenteams mit dem Titel „15 Years Later: On the Physics of High-Rise Building Collapses“, der nun in der aktuellen Ausgabe des anerkannten Physikerfachjournal Europhysics News erschienen ist (Europhysics News, Volume 47, Number. 4, July-August 2016, auf den Seiten 21-26;
DOI: http://ift.tt/2bWOtjQ). Die Autoren – Steve Jones, Robert Korol, Anthony Szamboti und Ted Walter – kommen in dem Artikel zu einem brisanten Ergebnis: Für den Zusammensturz des World Trade Center könnten, so das Quartett, nicht Feuer verantwortlich gemacht werden, die den Stahl zum Schmelzen gebracht hätten – nein, vielmehr habe eine kontrollierte Sprengung für die Zerstörung des Gebäudes gesorgt, so die fulminante Behauptung der vier Wissenschaftler.
Die besondere Brisanz der Veröffentlichung liegt nun nicht gerade an der Neuartigkeit der Thesen. Die Controlled-Demolition-Behauptung gehört ja bereits seit Jahren zum zentralen Gedankengut der sogenannten 9/11-Truther-Bewegung mit ihrer bekanntesten Organisation, den Architects and Engineers for 9/11 Truth. Das Neue ist nun vielmehr, dass der oben genannte Artikel nicht etwa in einem billigen Boulevardmagazin erschienen ist, sondern in der Fachzeitschrift Europhysics News – immerhin die Fachpublikation derEuropean Physical Society (EPS), einem „Zusammenschluss von 42 europäischen physikalischen Gesellschaften, deren größtes Mitglied die ‚Deutsche Physikalische Gesellschaft’ (DPG) ist“, wie grenzwissenschaft-aktuell hierzu notiert. Wir haben es bei Europhysics News also weder mit irgendeiner dahergelaufenen Spinnerzeitschrift noch mit einer Ausgabe des Micky-Maus-Magazins zu tun, sondern mit einem anerkannten wissenschaftlichen Fachjournal. Das verleiht dem ganzen Thema also eine gewisse Brisanz.
Mit ihrem Artikel haben die Autoren nun einen entscheidenden Schritt unternommen, um ihren Thesen auch in der wissenschaftlichen Fachwelt Gehör zu verschaffen und dort angemessene Aufmerksamkeit zu finden. Der Ball liegt also nun definitiv im Spielfeld der Outside-Job-Theoretiker. Diese müssen – so verlangt es nun einmal der gute, wissenschaftlich redliche Diskurs – ihrerseits versuchen, die Controlled-Demolition-Argumente der vier Autoren nach bestem Wissen und Gewissen zu widerlegen. Sollte ihnen dies nicht gelingen, ginge der Punkt an die Anhänger der Behauptung, für den Einsturz des World Trade Centers seien nicht stahlschmelzende Brände, sondern der Einsatz von Sprengstoff verantwortlich.
So oder so wird die Truther-Bewegung mit diesem Artikel nun entscheidend an Aufwind gewinnen. Die etablierten Mainstream-Medien haben sich des Themas indes noch überhaupt nicht angenommen – Nachrichten über „15 Years Later …“ findet man nirgends. Die einzige nennenswerte Ausnahme bildet hier der Berliner Kurier, dem ich (obwohl ich die etablierten Medien nicht gerade mag) aufgrund seiner Entscheidung, über den Fachartikel zu berichten, hier ausdrücklich mein Lob aussprechen möchte. So geht guter Journalismus!
Die Debatte bleibt also spannend und geht hiermit in die nächste Runde. Jetzt sind die Vertreter der offiziellen Version am Zug…
Quellen:
[1]
Müller, Andreas: „9/11 war kontrollierte Sprengung“ – Physiker, Luftfahrtingenieure und Architekten veröffentlichen kritischen Artikel in führender Physik-Fachzeitschrift.grenzwissenschaft-aktuell vom 05.09.2016.
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